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Die Besiedlung von Lauperswil beginnt um das Jahr 700. Damals besiedelten die ersten Alemannen unsere Region. Sowohl die Kelten wie auch die Römer mieden die öde, waldige Gegend des Emmentals. Der Name kommt vom alemannischen Vornamen Laubhari, also

Lauperswil = Dorf des Laubhari.

Um das Jahr 900 muss bereits die erste, steinerne Kirche gebaut worden sein. Die Herrschaftsherren waren die Swaro von Wartenstein (1228 erstmals urkundlich erwähnt).
Im Jahre 1275 erscheint zum ersten Mal der Name Lauperswil in einer Urkunde. Im Zinsbuch des Papstes zur Finanzierung der Kreuzzüge finden wir auch die «plebanus in Lopswile». 1284 stirbt das Geschlecht der Swaro aus, die Familie von Schweinsberg übernimmt die Herrschaft. Dieses Eggiwiler Adelsgeschlecht erwirbt kurz darauf grosse Ländereien im Urnerland und nennt sich seither «von Attinghausen». Werner von Attinghausen, bekannt aus Schillers «Wilhelm Tell», siegelt auch auf Wartenstein mehrere Urkunden. 1383 zerstören die Berner im Burgdorfer-Krieg die Festung Wartenstein und 1408 kaufen sie das Landgericht Ranflüh (und damit auch die Herrschaft über Lauperswil) von den Rittern von Sumiswald. Die Herrschaft Wartenstein bleibt im Besitze der Schweinsberg-Attinghausen resp. ihrer Nachkommen. 1493 kauft der Basler Adelige Hug von Sulz die Herrschaft und baut sich in der Kalchmatt als Ersatz für die alte Burg Wartenstein ein neues Herrenhaus.

1435 wird die Kirche umgebaut und der heutige Kirchturm erstellt. 1518 wird auch das Kirchenschiff abgerissen und neu gebaut. Die Glasgemälde stammen alle aus der Bauzeit und gehören zu den Kunstdenkmälern von nationaler Bedeutung. 1528 wird der Kanton Bern reformiert.

Am 28. Oktober 1551 erlaubt Bern den Einwohnern der oberemmentalischen Gemeinden, über die Emme eine Brücke zu bauen, die spätere Zollbrücke.

Dadurch entstand im bisher unbewohnten Schachengebiet die Keimzelle der heutigen Ortschaft Zollbrück. Schon 1561 wurde auch eine neue Mühle im Schachenland (Neumühle) bewilligt.

Die wirtschaftliche Blüte der Landwirtschaft und die Tatsache, dass die Höfe niemals aufgeteilt werden dürfen (der jüngste Sohn erbte jeweils das ganze Heimwesen), liess überall im Oberemmental grosse und schöne Bauerngüter entstehen. Im Schachenland dagegen sorgten immer wieder Überschwemmungen für Katastrophen. 1798, mit dem Untergang des alten Bern, wechselte die Gemeinde Lauperswil von der Landvogtei Trachselwald in den neuen Amtsbezirk Oberemmental (ab 1803 Signau).

1824 begann als eine der ersten Ortschaften in der Schweiz der Weiler Längenbach mit der Talkäseproduktion. Diese Einnahmen führten dazu, dass im ganzen Emmental von Getreideproduktion und Pferdezucht auf die Milchwirtschaft gewechselt wurde. 1837 schlug der Zollbrücke die letzte Stunde. Während der grossen Wassernot am 13. August wurde auch diese Brücke weggerissen. Ein Neubau konnte im August 1840 eingeweiht werden, aber 1844 fiel der Zoll weg. Durch die nun einsetzende Waldpflege und durch den Schwellenbau wurde das Schachenland sicherer, und Zollbrück wurde zum wirtschaftlichen Zentrum der Gemeinde. 1864 kam mit dem Bau der Linie Bern – Langnau die Eisenbahn nach Lauperswil (Bahnstation Emmenmatt).

1871 erfolgte die Gründung der Sekundarschule.

1881 wurde die Strecke Langnau – Burgdorf der Emmentalbahn gebaut.

Am 14. August 1919 ist das Dorfzentrum von Lauperswil vollständig abgebrannt, 1947 die Zollbrücke. Seither sichert eine Betonbrücke die Verbindung zwischen den beiden Gemeindeteilen. 1967 wurde ein neues Gemeindehaus gebaut.

 

Heimatbuch

Heimatbuch Lauperswil

Mehr über die Ruine Wartenstein, die Kirche oder das Dorf Lauperswil, gibt es im Heimatbuch Lauperswil. Dieses kann bei der Gemeindeverwaltung Lauperswil für CHF 49.00 bezogen werden.

Heimatbuch Lauperswil

Ruine Wartenstein

Die Sage von der Wartenstein

Auf der steilen Anhöhe über dem Dorfe Lauperswil stand in alter Zeit die Feste der Herren von Wartenstein. Ein stark angewitterter Turm und die Grundmauern, umwachsen von mächtigen Tannen und Buchen, bezeichnen noch heute den einstigen Standort der Burg.
Einst zog der Krieg ins Land. Von allen Freunden verlassen und von Feinden rings umlagert, beschloss der Ritter von Wartenstein, um nicht in der Belagerer Hände zu fallen, freiwillig in den Tod zu gehen. Nachdem er seine Schätze im tiefen Schlossbrunnen versenkt hatte, bestieg er in voller Rüstung mit seiner einzigen Tochter sein feuriges Schlachtross, und in einem kühnen Sprung stürzt er sich über den steilen Burgfelsen hinab kirchturmtief in den Abgrund, wo Ross und Reiter furchtbar zerschellten. Die Feinde raubten die Burg aus und zerstörten sie. Den versenkten Reichtum aber vermochten sie nicht zu heben.
Zu mitternächtlicher Stunde wacht sorgsam der grosse, schwarze Schlosshund mit feuerspeienden Augen an jener Stelle, wo sich einst die Brunnenöffnung befand. Nach beendigter Geisterstunde, wenn die Kirchenglocke drunten im Tal die erste Stunde geschlagen, pflegt er seinen Weg durch die Hohle hinab nach Lauperswil einzuschlagen. Wenn er beim Kirchbrunnen seinen Durst gelöscht hat, betritt er den Friedhof, wo er spurlos verschwindet.